Urkundlich erschien Leonberg um das Jahr 1233 als Limperc in den Kirchenbüchern des Schottenklosters in Regensburg, das damals in unserer Gegend Besitzungen hatte und steuerliche Abgaben forderte. Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Leonberg stellt die Verbindung zu den, im 14. Jahrhundert, auftretenden Linbergern her.

In ihm finden sich die Figuren des Linberger Wappens:

der Sparren und eine vom Ring eingeschlossen Kugel.

 

Ein zweites Mal wir es im gleichen Buch um das Jahr 1280 genannt.

Die Kirche selbst wird erstmals im Jahr 1286 erwähnt.

Der Kirchenpatron war der hl. Johannes der Täufer.

Anlässlich der Vorbereitung eines neuen Kreuzzuges -die Zeit der großen Kreuzzüge war schon vorbei - musste auch Leonberg Abgaben leisten.

In dem damals aufgestellten Abgabeverzeichnis ist Leonberg mit einer Abgabepflicht von 12 Silbermark aufgeführt.

 

Von der mittelalterlichen Anlage der Kirche (etwa um 1450) sind noch die Grundmauern und das kleine gotische Fenster am Turm nach Osten vorhanden. Auch wurden bei früheren Renovierungen an den Fensterwandungen gotische Malereien festgestellt, aber leider dann übertüncht.

 

Hatte damals die Pfarrei eine Nord-Süd-Ausdehnung von mehr als 10km, wird verständlich, dass die Kirche an Festtagen die Gläubigen nicht alle fassen konnte. So wurde um das Jahr 1534, unter Heranziehung der Pfarrangehörigen zu Hand und Spanndiensten, die Kirche erweitert und renoviert.

Pläne aus dieser Zeit gibt es nicht.

Nach dem Erweiterungsbau besaß das Langschiff an den beiden Seitenwänden jeweils drei hohe Rundbogenfenster. Zwei Eingänge führten in den Kirchenraum.

Der eine befand sich an der Südseite zwischen dem 2. Und 3. Rundbogenfenster. Über eine Treppe gelangte man zum zweiten Eingang an der Westseite.

1542 wurde Leonberg evangelisch. Der Name des Kirchenpatrons kam nicht mehr zur Erwähnung. Erst im Jahr 1618 konnte in unserer Kirche die erste katholische Messe wieder gelesen werden.

Unser Gotteshaus wurde jetzt unter den Schutz des heiligen Leonhard gestellt.

 

100 Jahre vergingen und schon wieder war die Kirche zu klein geworden.

Außerdem zeigten sich am Gebäude starke Schäden und das Mittelschiff drohte einzustürzen.

Zwischen 1716 und 1781 ist ein reger Schriftverkehrt zwischen unserem Pfarramt und dem bischöflichen Ordinariat in Regensburg, sowie dem Bezirksamt in Burglengenfeld, in den Pfarrakten erhalten.

Der Erweiterungsbau und die Renovierung wurden genehmigt und die Kirche erhielt das heutige Aussehen. Der Turm war etwas höher und trug auf dem Pyramidendach ein hohes vergoldetes Kreuz.

Unglück brachte dem Dorf und unsere Kirche das Jahr 1856.

In den Kirchenbüchern ist zu lesen:

´´Am 31. März 1856 wütet hier und in der hiesigen Gegend ein Sturm, desgleichen seit Menschengedenken nicht mehr vorkam. Dieser Sturm richtete an Gebäuden, Bäumen, Wäldern und Fruchtfeldern große Verheerungen an. Er warf auch die Spitze des hiesigen Kirchturm ab´´

Ein Notdach deckte den Turm bis 1859. Ein Jahr später wurde die Turmspitze wieder aufgesetzt, vorher aber der Turm um 12 Fuß (rund 4 m) abgetragen. Das Kirchturmdach erhielt eine Weißblechdachung und die Turmspitze ein vergoldetes Kreuz auf einen Knopf stehen.

Im Jahr 1966 begann man endlich mit den Renovierungsarbeiten, die sich über Jahre hinziehen sollten.

Zunächst wurde das Kirchengestühl erneuert.

Dabei blieben die Seitenbacken der Langbrücke in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Die beiden einfachen Beichtstühle wurden durch geschlossen, die sich in ihre Ausführung sehr gut in das Gesamtbild des Kircheninnern einfügen, ersetzt.

Die Restaurierungsarbeiten an den Fresken und die vielen Heiligenfiguren wurden durch den Kunstmaler und Konservator Schwarzenbeck und die Fa. Eis, Regensburg, ausgeführt.

Im Jahre 1979 begann der zweite und vorerst letzte Bauabschnitt der Renovierungsarbeiten.

Die Erneuerung des Äußerns unserer Kirche stand diesmal im Vordergrund.

Der Verputz wurde, soweit notwendig, erneuert und der Außenwand ein neuer Farbanstrich gegeben. Durch breite weiße Streifen in etwa halber Höhe wurde dem Turm etwas von seiner Wuchtigkeit genommen. Ebenso geben die weißen Streifen an den Kanten des Kirchenschiffes und die Fassung der Fenster in Weiß dem Gotteshaus ein gefälliges Aussehen.

Die Uhr wurde repariert und modernisiert.

Schließlich bekam die Kirchenturmspitze ein neues vergoldetes Kreuz mit Kleeblattenden auf einer goldenen Kugel stehend.

 

Im Jahre 1982 konnte die Pfarrgemeinde ein Fest- und Jubeljahr feiern:

700 Jahre Pfarrkirche St. Leonhard

Primizfeier von Neupriester Franz Xaver Hebauer

25-jahriges Priesterjubiläum des Pfarrers und Weihe einer neuen Orgel

 

Ein großes Jahr für die Pfarrgemeinde war dann auch das Jahr 2015

Es wurde die Primizfeier von Neupriester Martin Popp begangen.

 

Aus der Chronik 700 Jahre Pfarrkirche St. Leonhard in Leonberg  ©Pfarrgemeinderat St. Leonhard  Leonberg